Diesen Beitrag von Monica Meier möchte ich unbedingt mit Euch teilen:
Was kann man tun, um seinen dementen Angehörigen an diese neue Situation zu gewöhnen? Tricks aus dem Schatzkisterl der Verhaltenstherapie:
1.) Dran bleiben und nicht in Resignation verfallen. Denn der Bedarf an Hilfe wird erfahrungsgemäß steigen und irgendwann ist man so müde, genervt und zermürbt, dass man es konsequent schafft das Ganze durchzuziehen. Warum also nicht gleich jetzt?
2.) Eine Betreuung suchen, mit der man selbst gut klar kommt. Das Folgende wird nicht erfolgreich sein, wenn man immer wieder mit wechselnden Betreuern neu anfängt.
3.) Ein paar mal die Betreuerin einfach zum Kaffeeklatsch einladen, dabei bleiben und – möglichst an einem sonnigen Tag – Fotos von dem Treffen machen.
4.) Ich würde dann am Kühlschrank (oder an einer Wand, an dem der an Demenz Erkrankte oft vorbei geht) ein nettes Bild aufhängen, dass ausschaut, als gehöre die Betreuerin zum engen Familien- oder Freundeskreis. Auf jeden Fall muss es ein Foto sein, auf dem zu erkennen ist, dass alle fröhlich sind, vielleicht sogar lachen und dass es allen gut geht. Das Bild muss häufig zu sehen sein, weil es bei Dementen viele Wiederholungen braucht, bis etwas ins emotionale Gedächtnis dringt und dort hoffentlich noch haften bleibt.
5.) Und nun vorsichtig testen, ob die Betreuung akzeptiert wird. Wichtig: Ja nicht sagen „Heute kommt die Betreuerin.“, sondern „Heute kommt die Tanja,…“. Wieder Kaffee trinken und falls man ein Sänger ist, zusammen viel singen. Immer wieder für 2, 3, 5, 10 min raus gehen und woanders etwas tun. Klappt das, gleich noch mal für eine Viertelstunde raus gehen und wieder kommen. Dabei jedoch drauf achten, dass nicht zu viel Unruhe entsteht. Das Weggehen soll nur geübt werden, wenn die Stimmung passt.
Sind kurze „Ausflüge“ kein Problem, eine Stunde in den Garten gehen zum garteln oder in den Nebenraum, um was Angenehmes zu machen. Für die ersten male wird noch ein bestimmtes Geräusch ausgemacht, das einen herbei ruft, wenn die Betreuung eine Anspannung beim Demenzen bemerkt. Denn wichtig ist, dass für die „Abnabelungsversuche“ immer ein positives Gefühl die Basis bildet, bis die Betreuung voll akzeptiert ist.
6.) Irgendwann kann man vielleicht auch zum einkaufen fahren und ist anfangs noch per Handy in Rufbereitschaft. Bald wird es auch das nicht mehr brauchen. Und dann kann man die Zeit während der stundenweise Betreuung wirklich für sich nutzen.
Das Original des Artikels und viele weitere Beiträge zum Thema findet Ihr unter montessoriheilpaedagogik.
Lest doch auch die anderen Beiträge von Monica: „Weglauftendenz oder Hinlauftendenz“ und „Spieglein, Spieglein an der Wand …“
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