Kleine und große Puzzel

Puzzel für Alzheimerpatient

Immer wieder ließt man, dass Puzzeln eine schöne Beschäftigung für Patienten mit Alzheimer sein kann. Ist es eine Frage des Motives? Oder der Anzahl der Teile? Oder ihrer Größe? Kommt es auf das Erfolgserlebnis an? Oder darauf, etwas Unordentliches in Ordnung zu bringen? Kann der Patient es allein? Oder puzzelt Ihr zusammen?

Natürlich kommt es auch hier auf den Einzelfall an. Ich habe von einer Dame gelesen, die die Puzzelstücke mit der Nagelschere beschnitten hat, damit sie besser passen. Immerhin, die Dame hat lange konzentriert daran gearbeitet – auch wenn das ganze nicht wirklich erfolgreich war, hatten sie und ihre Betreuerin Spaß. Also was solls?

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Vielleicht kann man vorsichtig beginnen, in dem man ein altes Kinderpuzzel aus dem Keller herausholt, um zu überprüfen, ob es noch vollständig ist. Dabei wird der Patient als Helfer eingebunden und man kann gut herausfinden, ob er sich auf das Puzzeln einläßt.

Das gemeinsame geduldige Lösen einer Aufgabe, ohne viel reden zu müssen, kann sehr entspannend sein – für beide!

Wenn dabei das Erfolgserlebnis nicht so wichtig ist, kann man sich auch an schwierige Motive mit vielen Teilen heranwagen. So kann man dann über Wochen jeden Tag gemeinsam etwas tun. Dabei sollte man nicht so genau darauf achten, wer nun ein passendes Stück gefunden hat. Vielleicht kann der demente Patient die Teile nach Farben vorsortieren? Oder einfach die Teile hier und dort ausprobieren. Ist doch nicht so wichtig, wann man fertig wird … Wenn man alles auf einer passenden Pappe (z.B. Rückseite von einem alten Bild) platziert, kann man das Spiel auch zwischendurch beiseite legen.

Wer aber unbedingt ein Erfolgserlebnis braucht, oder wenn der Patient eher allein puzzeln soll, für den empfehlen sich spezielle Senioren- oder Demenzpuzzel, z.B. die „Groß-Puzzels mit 6 Motiven für die Aktivierung von Demenzkranken“ oder „Puzzel mit Erfolgsgarantie“, die immer gelingen. Diese Puzzel haben nur wenige große Teile, die der Patient selbst zusammenfügen kann.

Ich bin ja kein Freund davon, dass auf der Verpackung groß „für Demenzkranke“ draufsteht. Trotzdem kommen die Puzzel bei vielen Patienten sehr gut an und machen trotzdem Spaß. Und darum geht es doch.

Neben der Anzahl und Größe der Teile ist sicher auch das Motiv entscheidend dafür, ob die Beschäftigung Spaß macht oder nicht. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter im Internet, die Puzzel mit einem eigenen Fotomotiv anbieten. Das kann natürlich sehr schön sein, wenn man das Motiv vom eigenen Urlaub, Garten oder Haustier zusammensetzen kann. Oder vom schönen Schloss im eigenen Ort. Hier zwei Beispiele:

  • Ravensburger bietet Puzzel mit 100 bis 2000 Teile ab 24,90 Euro an
  • bei Foto-Puzzel geht es sogar schon bei 24 Teilen los – ab 9,99 Euro kann man eigene Motive drucken & stanzen lassen


Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass man ein individuelles (Demenz-)Puzzel auch relativ einfach selbst basteln kann. Das Motiv wird auf Pappe aufgeklebt und anschließend in gradlinige, nicht zu kleine Teile zerschnitten. Idealerweise gibt es auch einen Beutel oder eine Dose für die Teile mit dem kompletten Motiv als Orientierung. Daher ist es wahrscheinlich am besten, ein Foto zu nehmen, dass man z.B. im Drogeriemarkt zweimal ausgedruckt hat (1 x Poster-Format, 1 x kleiner). Das Poster wird zerschnitten, das andere Foto dient als Motivvorlage.

Als „Puzzel auf die Schnelle“ kann man auch ein schönes Motiv aus einem Magazin/Katalog o.ä. zerschneiden und wieder zusammensetzen. Aber Achtung: eine bedruckte Rückseite kann schnell verwirren.

Welches Motiv auch immer Ihr versucht, habt viel Geduld und Spaß beim Puzzeln mit Alzheimer!

 

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